Meine Standardfrage bei der Erstberatung ist „Was trinkst du am liebsten, außer Wasser?“. Viele antworten mit Fruchtschorle, wirklich erschreckend finde ich allerdings von Kindern und Jugendlichen zu hören „Energy Drinks“.
Unser Körper besteht zu 70-80% aus Wasser. Macht es da nicht Sinn ihm genau das hauptsächlich zuzuführen? Stattdessen gewöhnen wir uns und unsere Kindern früh daran, Wasser vermeintlich schmackhafter zu machen. Doch was steckt hinter den meisten Getränken? Fruchtsäfte werden aus einer Vielzahl von Früchten hergestellt, dessen Menge wir mit Essen kaum bewältigen könnten. Viele Obstsorten enthalten eine nicht unerhebliche Menge an Fruchtzucker und sie sind sauer.
Wie ensteht Karies?
Durch Zucker und Säure. Unseren Zahnschmelz können wir uns vorstellen wie Kalk, unter Säureeinwirkung löst sich dieser auf, was wir im verkalkten Wasserkocher sehr begrüßen. Beim Zahnschmelz allerdings ist das eher ungünstig wenn er sich auflöst. Meist sind Fruchtschorlen zusätzlich mit Zucker und mit Kohlensäure versetzt. Das macht die besagten Umstände natürlich nicht besser…;)
Auf indirektem Wege ist Zucker die Leibspeise der Kariesbakterien in unserer Mundhöhle, als Stoffwechselprodukt scheiden sie wiederum Säure aus zulasten unseres Zahnschmelzes. Verfärbungen durch z.B. Apfelsaft führen zu einer rauen Oberfläche am Zahn, was die Bakterien ebenfalls lieben, um sich besser anhaften zu können und es sich auf deinen Zähnen gemütlich machen.
Der Speichel hat das Potential die ständigen Säureangriffe im wahrsten Sinne des Wortes abzupuffern, d.h. wieder basischer zu machen und den Zahnschmelz durch die im Speichel enthaltenen Mineralstoffe wieder zu reparieren (remineralisieren).
Wir trinken in der Regeln deutlich regelmäßiger über den Tag verteilt als dass wir essen, daher überfordert die ständige Säurezufuhr unsere natürlichen Reparaturmechanismen und es kommt zu bleibenden Schäden.
Die hohen Zuckermengen über Getränke sind auch die Hauptursache bei übergewichtigen Kindern, da beim Essen der gleichen Zuckermengen deutlich schneller ein Sättigungsgefühl, wenn nicht sogar eine Übelkeit eintreten würde.
Der Verkauf und Verzehr von Energy Drinks erreicht einen neuen Tiefpunkt für die gesundheitliche Belastung unserer Kinder, da neben Säure, Zucker auch noch hohe Mengen an Koffein enthalten sind mit weiteren Risiken für unser Herz-Kreislaufsystem.
Die Schäden an den Zähnen sind so gesehen ein gut gemeintes Symptom unseres Körpers bereits an der Eintrittspforte zu sagen: „Stopp, das tut mir nicht gut! Wenn es meinen Zähnen schadet, kann es für den restlichen Körper auch nicht gesund sein…;)“
Am Ende macht natürlich immer die Dosis das Gift.
